Der Bewerbungsprozess am IKA - ein Lehrender erklärt wie es abläuft

Einleitung: Willkommen beim Kurzform Akademie Podcast. In dieser Episode wird Luciano Parodi dich durch den Bewerbungsprozess für den Bachelor am Institut für Kunst und Architektur (IKA) an der Akademie der bildenden Künste Wien führen.

Luciano Parodi: Hallo, ich bin Luciano Parodi. Ich war in den letzten Jahren Mitglied der Prüfungskommission für den Bachelor und war auch sehr stark in der Gestaltung der Aufgaben involviert, die die Studierenden erhalten.
Vorweg und am wichtigsten: Alle sind willkommen! Es spielt keine Rolle, welchen Hintergrund du hast, es spielt keine Rolle, aus welchem Land du kommst oder in welcher Sprache du sprichst… Es gibt allerdings einige spezifische Dinge, die du erfüllen musst, wie zum Beispiel Deutsch und Englisch zu beherrschen, warum? Das ist die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren.
Und ja, du musst ein Portfolio haben. Was ist das Portfolio? Das Portfolio ist eine Sammlung von Dingen, die du im Laufe der Jahre gemacht hast… oder im Jahr bevor du dich bewerben möchtest, oder einen Monat bevor du dich bewerben möchtest… Es enthält Zeichnungen, Fotografien, Fotos von Installationen, Modellen, alles was du gemacht hast, was dich interessiert. Und es ist wichtig zu erwähnen, dass du jederzeit die Möglichkeit hast, dein Portfolio mit uns zu besprechen. Wir haben... ich glaube, es sind zwei Monate vor der Einreichung des Portfolios... jeden Freitag gibt es die Möglichkeit, uns zu zeigen, was du gemacht hast, und Ratschläge zu sammeln: was du verbessern könntest, wie du es strukturieren könntest… Habt keine Angst, es ist für alle da, die sich an der Akademie bewerben möchten. Fangt an zu sammeln, alles, was du tust, es ist besser, mehr zu haben als weniger. Und wenn du weniger hast, nun, du hast eine zweite Chance.
Und deshalb hat das Institut die Aufgabe erfunden. Und was ist das? Die Aufgabe ist etwas, das wir 10 Tage vor den Interviews geben... oder zwei Wochen vor den Interviews. Wir schlagen eine Reihe von hauptsächlich kleinen Übungen vor, die alle Aspekte abdecken, die uns an unseren Bewerber_innen interessieren. Es gibt immer einen schriftlichen Teil, es gibt ein Modell, es gibt eine freie Handzeichnung, es gibt eine Collage und es gibt ein Thema dahinter. Also, wenn du kein großes Portfolio hast, ist dies die Möglichkeit zu zeigen, wer du bist, deine Fähigkeiten und vor allem aber deine Kreativität. Selbst wenn du nicht zeichnen kannst, selbst wenn du kein ordentliches Modell bauen kannst, niemand muss sich Sorgen machen, denn worum es geht, ist wie du auf die Aufgabenstellung reagierst. Wie zeigst du deine Kreativität?
Und wenn du überzeugend bist, laden wir dich zu einem Interview ein, was uns sehr hilft, unsere zukünftigen Kandidat_innen kennenzulernen. Und oft, oder meistens, ist es wirklich entscheidend.
Manchmal sind Bewerber_innen mit den Portfolios sehr vielversprechend, aber wir merken während des Interviews, dass ihr Interesse nicht wirklich da ist... oder umgekehrt. Es ist ein Werkzeug, das uns hilft, die Menschen, die im nächsten Jahr mit uns arbeiten werden, etwas besser kennenzulernen.

Abschluss: Ich kann wiederholen: Alle sind willkommen. Und wenn du nicht aufgenommen wirst, bedeutet das nicht, dass dein Portfolio, deine Übung oder dein Interview nicht gut waren. Es bedeutet einfach, dass du nicht aufgenommen wurdest. Leider stehen nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung, und es gibt viele Bewerber_innen. Dieser Zulassungsprozess ist nur eine Bewertung einer Momentaufnahme und eine subjektive. Bitte zögere nicht, dich im nächsten Jahr erneut zu bewerben oder Architektur an einer anderen Universität zu studieren.

Vielen Dank fürs Zuhören! Bis zum nächsten Mal!

Als die Bewerbungsunterlagen noch analog eingereicht wurden, hat das meistens so ausgesehen.