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Ich hatte keine Ahnung, wie das geht „Studieren“
Autor_in: Anna Pritz (UGC)
Ich wollte unbedingt studieren, wohl auch weil in meiner Familie noch niemand studiert hatte. Das war eine mir unbekannte Welt, die aber interessant und vielversprechend wirkte: ein Studium! Ich bin in einem kleinen Dorf in Niederösterreich aufgewachsen und hab schon früh sehr viel mitgearbeitet im Betrieb meiner Eltern. Familienleben war Arbeitsleben, das war dasselbe und ganz normal. Die Aussicht meine Schulzeit zu verlängern und mehr zu lernen – vor allem auch wo ganz anders – lockte mich. In der Schulklasse war ich immer die beste Zeichnerin. Nach meiner Tante war ich erst die zweite in meiner Großfamilie, die Matura machte und damit war der Weg frei ein Studium anzufangen.
In dieser großen Freiheit war ich aber orientierungslos und hab deshalb Verschiedenes zu studieren begonnen: Jus, Sprachen, Kunstgeschichte, Wirtschaft, Medizin, und noch mehr hab ich ausprobiert. Ich hatte keine Ahnung, wie das geht „Studieren“ und habe mir deshalb vieles angeschaut, aber nirgendwo bin ich angekommen. Dann habe ich das gemacht, was mir mein Kunstlehrer in der Schule schon geraten hatte und wovon ich immer geträumt hatte: Die Aufnahmeprüfung für ein künstlerisches Studium. Das habe ich zwei Jahre hintereinander an der Angewandten versucht und bin beide Male gescheitert. Ich war so enttäuscht und traurig. Aber beim dritten Mal habe ich es an der Akademie versucht und wurde aufgenommen. Mein Studium habe ich sehr gemocht, kam mir sehr unterstützt und gut begleitet vor. Toll war das. Das ist wohl auch der Grund, warum ich dann so gerne hier zu arbeiten begonnen habe. Und noch immer hier arbeite.
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