© Petja Dimitrova
Ein Versuch über „Internationaliserung“ und Migration auf der Kunstuni
Autor_in: Petja Dimitrova (UGC)
In die weite Welt hinaus, über die Grenzen zu gehen, galt in meiner Jugendzeit als ein widerständiger Akt gegen das politische System, in dem ich gelebt habe. Ich bin im realsozialistischen Bulgarien aufgewachsen. Dort habe ich das Zeichnen und Malen in Kursen erlernt und wollte Kunst studieren. Weder in Bulgarien noch in Österreich kannte meine Familie Künstler*innen, die mir hätten helfen können. In den frühen 1990er Jahren habe ich meine Koffer gepackt. Ich landete "zufällig" in Österreich, weil es ein Abkommen zwischen den Ländern gibt, das es ermöglicht, hier zu studieren.
Ich hatte eine Mappe vorbereitet und mich an der Akademie sowie an der Angewandten beworben. Glücklicherweise wurde ich an der Akademie aufgenommen. Hier traf ich auf viele freundliche und offene Menschen, jedoch wurde über die Überlebenskämpfe von Migrant*innen wenig gesprochen. Fast nichts über Alltagsrassismus bei Wohnungssuche, Jobsuche, Behörden usw.
Ich habe Kunst über Aufenthaltsgenehmigungen, Grenzen- und Migrationspolitiken und meinen Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft gemacht. Einige wenige Studierende kamen zusammen, um lauter über diese Themen zu sprechen und künstlerisch zu arbeiten. Themen wie das fehlende Interesse an Migrationsrealitäten und die „deutsche-Sprache-schwerere-Sprache, integriere-mich-am-Arsch“ Projekte.
Nach meinem Diplom habe ich mich für eine Stelle als Lehrende (künstlerische Assistentin) hier beworben. Ich denke, ich habe die Stelle bekommen, weil mich eine Professorin unterstützte und meine künstlerische sowie politische Arbeit an der Kunstuni haben wollte. Bis heute unterrichte ich über diese Themen.
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